Skip to main content

Aufmaß erstellen: Tipps zum Vermeiden von Fehlern

Aufmaß erstellen, so geht es richtig!

 

So gut wie jedes Heimwerker – Projekt beginnt mit dem Aufmaß erstellen der örtlichen Begebenheiten. Egal ob für die Neuanlage einer Terrasse, das Modernisieren des Badezimmers oder beim Einbau von neuen Fenstern und Türen.

Mit dem Aufmaß ermitteln wir nicht nur die notwendige Menge an Baumaterialien. Ebenso die genauen Abmessungen von Bauteilen. Ausserdem auch den zu erwartenden Arbeitsaufwand. Fehlmessungen können hier schnell zu Problemen führen und somit zu höheren Kosten führen. Wir zeigen euch worauf ihr achten müsst um ein Aufmaß richtig zu erstellen!

aufmaß erstellen

Messfehler haben sich schnell eingeschlichen. Wer sie vermeidet, spart Zeit und Kosten.

 

Der richtige Maßstab

Je nach geplantem Projekt fällt ein Aufmaß mehr oder weniger umfangreich aus. Für einfache Reparaturarbeiten reicht es oft aus nur ein paar wichtige Maße zu notieren. Hierzu kann man ohne großen Aufwand eine kleine Skizze anfertigen. Bei größeren Baustellen braucht es dann schon sehr umfangreiche und detaillierte Baupläne.

Entscheidend für einen guten Plan ist der richtige Maßstab, in dem der Plan angefertigt erstellt wird. Je nach Detaillierung kommen unterschiedliche Maßstäbe in Betracht.

Der Maßstab 1:10

Er zeigt einen vollständigen Überblick und beinhaltet die wichtigsten Maße des Raumes oder des Gebäudes. Wandöffnungen oder grundlegende Materialstärken wie Mauerstärken, Tür- und Fensterlaibungen werden hier eingetragen. Im Gartenbereich werden hier zum Beispiel die Flächen für Rasen, Beete und Gartenlaube notiert.

Der Maßstab 1:50

Oft wird hier nur der relevante Projektbereich dargestellt. Das können im Bad die Einbaulage der Badewanne mit Wasser und Abwasserabschlüssen sein.  Dabei sind bereits die Maßtoleranzen und  Winkeligkeit der Wände festgehalten. Auch andere Unregelmäßigkeiten wie Vorsprünge, Kaminverkleidungen usw. werden berücksichtigt. Darüber hinaus gibt es Angaben zu wichtigen konstruktiven Details und Materialien.

Der Maßstab 1:25

Bei dieser Größe lassen sich viele Bestandteile bereits schematisch und detailliert darstellen. Zum Beispiel die Positionen der Wannenarmatur, Spülkasten und andere wichtige Installationsmaße.

Größere Maßstäbe bis 1:1

Besonders wichtige Details werden noch größer aufgezeichnet. Vor allem gibt es dann genügend Platz für weitere Maße oder zusätzliche Angaben. Muss ein Bauteil etwa an ein Wandstück angepasst werden, ist es hilfreich die Unebenheiten 1:1 auf einen Bogen Papier als Schablone zu übertragen.

Die richtigen Werkzeuge

Nimm dir als erstes ein Blatt Papier mit Millimetereinteilung und einen spitzen Bleistift. In den meisten Situationen genügen darüber hinaus ein Zollstock oder ein Maßband in fünf oder zehn Metern Länge.

Lasermessgerät Aufmass mit tablet

Aufmaßdaten vom Lasermessgerät direkt auf das Tablet

Lasermessgerät

Technik macht das Leben leichter. Ein digitales Lasermessgerät ist beim Aufmaß eine sinnvolle Unterstützung. Je umfangreicher das Aufmaß ausfällt, umso praktischer erweist sich ein Lasermessgerät. Damit lassen sich sehr einfach auch größere Distanzen exakt bestimmen.

Oft ist bei den guten Laser Entfernungsmessern auch eine Bluetooth-Schnittstelle integriert. Aus diesem Grund können Messwerte direkt in eine entsprechende Software für ein digitales Aufmaß übertragen werden. Die meisten Lasermesser eignen sich weiterhin auch zum Messen von Winkeln. Sie berechnen aus den Werten direkt Flächen oder Raumvolumen.

Schmiege

Eine Schmiege wird benötigt wenn Winkel gemessen werden sollen. Das ist oft beim Ausbau von Dachschrägen der Fall. Zum Ermitteln der genauen Gradzahl verwendet man bei analogen Schmiegen ein Geodreieck. Digitale Schmiegen zeigen den Winkel direkt auf dem Display an. 

Wasserwaage

Eine Wasserwaage oder auch ein Senklot sind immer dann wichtig, wenn in der Verlängerung von Bauteilen Maße genau lotrecht ermittelt werden müssen. Auch ein zusätzlicher Winkel, ein stabiles Lineal oder für längere Strecken eine Richtlatte können hier gute Dienste leisten.

Schlagschnur

Beim Messen der Bodenhöhe oder von Unebenheiten an Boden oder Decke kommt oft eine Schlagschnur zum Anbringen des sogenannten Meterrisses zum Einsatz. Auch hier sind Lasergeräte eine praktische Alternative, wenn sie über einer Nivellierfunktion verfügen.

 

Typische Messfehler vermeiden

Es gibt viele Messsituationen, in denen sich Messfehler einschleichen können. Wer diese Situationen im Vorfeld erkennt, kann hier von Beginn an Ungenauigkeiten, falsche Angaben und somit Folgefehler vermeiden.

Unleserliche Aufzeichnungen

Auf der Baustelle herrscht Unordnung und Zeitdruck. Hierdurch werden wichtige Maße oftmals auf die Schnelle notiert. Der Bleistift ist stumpf und es ist gerade kein Anspitzer greifbar. Kurzum können auf der Zeichnung  Maße nicht mehr genau zugeordnet werden. Dann muss später geraten werden und Fehler sind vorprogrammiert. Gerade beim Materialeinkauf im Baumarkt werden dann oft nicht passende Einbauteile mitgenommen. Ein zusätzlicher Weg zum Umtausch ist dann unvermeidlich. Da alle Arbeitsschritte auf dem Aufmaß aufbauen, musst Du dir dafür genügend Zeit nehmen und sorgfältig vorgehen. 

Unterschiedliche Maßsysteme

Vor allem bei Rohren und Anschlüssen im sanitären Bereich ist Vorsicht geboten. Denn hier sind auch bei uns nicht die metrischen Angaben, sondern Maße in Zollgrößen üblich. Wurden beim Aufmaß Daten in Millimetern oder Zentimetern notiert, müssen sie in der richtigen Weise umgerechnet werden. Anders als oft angenommen, funktioniert dies nicht im Verhältnis 1:1. 

Fehlende Maße

Hört sich sehr banal an, ist aber einer der häufigsten Messfehler. Sei es aus Zeitersparnis oder aus Nichtwissen. Nur ein einziges fehlendes Maß in der Zeichnung führt wiederum zu größerem Zeitaufwand und weiterer Hektik.

Fehlen wichtige Angaben, kann das weitreichende Folgen haben. Ein gutes Beispiel ist hier die Lage von Steckdosen, Anschlüssen oder auch kleinen Vorsprüngen oder Kanten. Beim Anbringen und Montieren von Bauteilen können sich diese als lästiges Hindernis erweisen, oder es sind nachträglich zusätzliche Verlängerungen für Anschlüsse notwendig.

Hier muss jeder den passenden Mittelweg finden und das Aufmaß so detailliert wie nötig ausführen. Auf verschiedene Details sollte man deshalb immer achten und diese stets miterfassen:

  • elektrische Komponenten wie Steckdosen und Schalter, ggf. auch der Verlauf von Stromleitungen
  • sanitäre Anschlüsse wie Zu- und Ablauf,
  • Maueröffnungen wie Fenster, Türen, Durchbrüche, etc.
  • Vorsprünge von Fensterbrettern, Wandbekleidungen, Türzargen, Fußbodenleisten, Kaminen oder Ähnlichem
  • Stützen oder Pfeiler im freien Raum

Tipps zum Messen besonderer Details

Große Bauteile / Lange Messstrecken

Vor allem bei größeren Bauteilen ist es sinnvoll, die relevante Umgebung genauer auszumessen. Auch wenn es nicht auf den ersten Blick sichtbar ist, weisen viele Wände, Böden oder Decken Unebenheiten auf oder verlaufen schief. Bei Strecken von wenigen Zentimetern fällt dies nicht ins Gewicht. Auf mehreren Metern Länge können allerdings schnell Unterschiede von einigen Millimetern bis wenigen Zentimetern auftauchen. Dann müssen Lücken geschlossen oder Bauteile nachgearbeitet werden.

Unter Umständen wird an manchen Stellen Material abgetragen, das dann an anderer Stelle fehlt. Wer direkt zu Beginn an mehreren Messpunkten die Maße ermittelt, kann mögliche Unregelmäßigkeiten von Anfang an mit einplanen. 

 

Massband messen langer strecken

Vor allem bei größeren Bauteilen ist es sinnvoll, die relevante Umgebung genauer auszumessen

Diagonalmaß überprüfen

Wer Breite und Länge eines Bauteils ermittelt, sollte immer auch die Diagonalmaße von zwei verschiedenen Eckpunkten aus kontrollieren. Weichen zum Beispiel die beiden Werte voneinander ab, ist das Bauteil höchstwahrscheinlich verzogen oder weist nicht in allen Ecken einen rechten Winkel auf. In diesem Fall sollten neben den Diagonalmaßen gegebenenfalls auch die einzelnen Winkelmaße gemessen und notiert werden. 

Messen von Durchmessern

Nicht immer ist zum Messen des Durchmessers von runden Teilen ein Messschieber zur Hand. Oft kann dann ein verstellbarer Schraubenschlüssel weiterhelfen. Damit lässt sich der Durchmesser am Bauteil abnehmen und anschließend am Werkzeug abmessen. Eine weitere Alternative, etwa bei größeren Gegenständen, ist das Messen des Umfangs mit einer Schnur. Daraus lässt sich dann der Durchmesser berechnen.

 

Für Verwirrung sorgen oftmals die vielen verschiedenen Maßangaben bei Türöffnungen. Damit am Ende die passende Türgröße bestellt oder gefertigt werden kann, ist es vorher wichtig, die einzelnen Angaben richtig zu unterscheiden.

  • Maueröffnungsmaß: Die tatsächliche Distanz zwischen den beiden seitlichen Wänden. 
  • Baurichtmaß: Ein Vielfaches der Länge 12,5 Zentimeter, die beim Bau als Grundmaß dient. Bei der Türöffnung ist dies das nächstmögliche Vielfache, das kleiner ist als das Maueröffnungsmaß.
  • Baunennmaß: Dieses ergibt sich aus dem Baurichtmaß und bezeichnet das tatsächliche Ausführungsmaß unter Berücksichtung zusätzlich nötiger Fugen.   
  • Lichtes Durchgangsmaß: Die Durchgangsbreite der eingebauten Tür von den Innenkanten der Zarge.
  • Futteraußenmaß: Das lichte Durchgangsmaß zuzüglich der Materialstärke der Zarge auf beiden Seiten.
  • Türblattaußenmaß: Die gesamte Breite des Türblattes.
  • Bekleidungsaußenmaß: Die Breite der gesamten Tür gemessen von den Außenkanten der Bekleidung.

Fazit

Nicht nur vor einer baulichen Maßnahme, sondern auch zwischendurch ist es wichtig nachzumessen. Das ist zum Beispiel erforderlich, um die Genauigkeit der bisherigen Arbeiten zu kontrollieren und gegebenenfalls nachzubessern. Eine gewissenhafte Maßaufnahme und fortwährende Maßkontrolle ist demzufolge unerlässlich. Je gewissenhafter und konzentrierter Du an die Aufgabe herangehst, umso weniger Fehler schleichen sich ein. Die Mehrzeit, die Du in dein Projekt oder Aufmaß investierst, sparst Du mehrfach bei der Umsetzung wieder ein. Nicht nur der Faktor Zeit hat hier ein Gewicht. Ebenfalls lassen sich dadurch hoher Mehrkosten durch Verschnitt, Nacharbeit und umständliche Korrekturen einsparen.


Kommentare

Luise Hanson 23/04/2019 um 9:14

Ich muss auch einige Türen für unser neues Haus bestellen und will hier so genau wie möglich ausmessen. Das Lasermessgerät klingt da wirklich am einfachsten. Dass die Daten gleich in der genutzten Software integriert werden können, ist natürlich umso praktischer!


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!